Dienstag, 13. März 2012

Mein lieber Herr Romanautor...

Ein neues Buch lesen ist ein bisschen wie ein erstes Date. Man weiß nicht, was einem bevorsteht, Lobeshymnen von Dritten und ein nettes Cover sind keine Garantie für eine funktionierende Chemie, und entweder man legt den Wälzer genervt zur Seite, nachdem man sich zwei Wochen lang lustlos durch die ersten 30 Seiten gekämpft hat, oder man liest ihn gierig in zwei Tagen aus und ärgert sich dann, dass es so schnell vorbei war.

Obwohl ich Bücher von Menschen, die ich in der realen Welt (oder in diesem Fall zumindest virtuell) liebgewonnen habe, immer mit gemischten Gefühlen aufschlage, bestätigten sich meine Befürchtungen bei "Ashby House" gottseidank nicht. Die schlimmste? Zu wenig Glam und zu viel Akte X. Die Vorstellung, diese ungefilterte, freche, schonungslos ehrliche und emotionale sowie äußerst unterhaltsame Schreibe, die mich immer wieder auf Glams Blog zurückkehren lässt, im Buch unter irgendwelchen zweitklassigen, reißerischen paranormalen Spukgeschichten suchen zu müssen (die ohnehin nicht zu meinen bevorzugten Genres gehören) ließ mich ebenso aufstöhnen wie des Autors Koketterie in Bezug auf den "homosexuellen Analsex auf Seite 41" (war es falsch davon auszugehen, dass Sie schon ein paar deftige Szenen einbauen würden, Herr Glam? Sie müssen da gar nicht extra drauf hinweisen, Sie haben das nicht nötig, nicht wie die Frau Möchtegernschriftstellerin mit ihren Avocadokernen, pfui bäh). - Ja, und ich sollte aufhören, Danksagungen zuerst zu lesen). Vom Cover ganz zu schweigen. Da teile ich die Meinung des Herrn Burkhard. Nichtssagend, farblos und eine verheerende Anordnung der Motive. Da war das wirklich besser.

Wo war ich - ach, der Roman, genau. Natürlich habe ich ihn in zwei Tagen ausgelesen (ich spare mir das Wortspiel mit dem "verschlungen" hier einmal, kommt eh noch oft genug) und ärgere mich jetzt. Mehr noch als eine Fortsetzung interessiert mich allerdings eine Verfilmung.

Ich habe die Shalott-Schwestern mit all ihren charakterlichen Eigenheiten und Makeln richtiggehend liebgewonnen (wobei mir Laura irgendwie erheblich sympathischer ist als Lucille, was vielleicht daran liegt, dass ich alles genau so machen würde wie sie. Genau so. Alles), schwärme für den hübschen Steerpike und natürlich noch mehr für den *hüstel* animalischen Slasher. Danke übrigens für die zwar etwas schundroman-eske aber nichtsdestotrotz sexy Sexszene (die erste plausible, oder zumindest theoretisch mögliche Beschreibung - Anleitung? - von 4-Minuten-Sex inklusive weiblichem Orgasmus, die mir untergekommen ist, und das von einem schwulen Autor. Na bravo.) Kleiner Wermutstropfen dabei: es wird ein bisschen zuviel erklärt. War das die ursprüngliche Intention des Autors?

Obwohl meine Gruselliteratur-Kenntnisse gegen null gehen (ich bin Stephen-King-Jungfrau) und ich das alte Hollywood (bis auf Marilyn!) nicht sehr spannend finde, hat mich das Buch gefesselt. Spannend geschrieben, voller Wortwitz und dabei ganz unangestrengt. Ich muss zugeben, ich bin überrascht, wie sehr Ihnen das Genre liegt, Herr Glam. Nicht dass ich Sie unterschätzt hätte. Aber es ist eine unglaubliche Gratwanderung, die Sie da geschafft haben - zwischen Hollywood, Psychoanalyse, emotionalen Verstrickungen, geschichtlichen sowie übernatürlichen Geschehnissen, Sex und Shining und dieser für Sie typischen Melancholie, die immer wieder durchscheint und die ich so mag.

Und überhaupt, ich sagte es schon einmal und wiederhole mich gerne:

Joyce Carol Oates kann stolz darauf sein, im selben Verlag wie V. K. Ludewig zu sein.

Samstag, 3. März 2012

Black holes and revelations

Löchrig: mein Lebenslauf. Was nicht stimmt, aber ich kann ja nicht jeden Scheißjob da reinpacken, den ich gemacht habe. Wo kämen wir da hin. Ist ja so schon bunt genug, das Ding.

Trotz der Löcher habe ich am Dienstag einen Probearbeitstag als Mitarbeiterin in der Abteilung PR und Kommunikation einer recht erfolgreichen Firma mit Hauptsitz im tiefsten aller Täler der Provinz. Für alle, die sich fragen, warum das schon wieder, glaubt mir, es gibt niemanden, dem das Ganze mehr auf den Sack geht als mir.

Aber auch ich bin langsam zur Vernunft gekommen und sehne mich nach einem fixen Arbeitsplatz (Supplentin an der Oberschule ist das Gegenteil davon, weil man alle 3 Monate um seinen Job zittern muss).

So dachte ich jedenfalls bis vorgestern.

Nur blöd, dass genau in dem Moment, in dem ich beschließe sesshaft zu werden, nicht zuletzt im Hinblick auf eine gemeinsame Zukunft mit Mister A inklusive Hausbau und Familie, ebendieser zur Vernunft kommt es sich anders überlegt und plötzlich nichts mehr wissen will von wie auch immer gearteten Zukunftsplänen, die übers Wochenende hinausgehen. Ich hatte ihn bereits zu Beginn gewarnt, dass er es mit mir nicht leicht haben würde, er aber hat bis vor ein paar Tagen darauf beharrt, dass er es ernst meint mit mir... um sich just in dem Moment, als ich ihm Glauben - und Vertrauen - schenkte, eines Besseren anders zu besinnen.

Die Liebe, ja, die sei schon noch da. Aber halt eben ohne das ganze Geschwafel von wegen Frau seines Lebens und Mutter seiner Kinder. Ja, ich weiß. Selbst schuld, wer überhaupt daran glaubt. Nach etlichen gescheiterten Beziehungen müsste man das wissen (Frau Testsiegerin, ich höre Sie seufzen).

Durchlöchert: meine Pläne. Und das von mir selbst, weil der Grund für Mister A's plötzlichen Kurswechsel wohl meine eigene Launenhaftigkeit, Streit- und Eifersucht sowie Unzufriedenheit im Allgemeinen ist. Ich habe ihn vertrieben, sozusagen. Dass mir das durchaus bewusst ist, ändert nichts an den Tatsachen. Langsam sollte ich mich damit abfinden, nicht wirklich beziehungstauglich zu sein. Zu naseweis, zu überschäumend, zu sprunghaft und zu anstrengend. Wer will schon so eine Frau? Dabei habe ich doch fleißig den "Bachelor" geguckt.

Aber Pringle wäre nicht Pringle, hätte sie keinen Plan B. Und C. Diesmal erfordern sie etwas Geduld. Aber vielleicht bin ich noch nicht zu alt, mich mit dieser unbekannten Eigenschaft anzufreunden.

Zuallererst aber gilt es einmal herauszufinden aus diesem momentanen Loch, welches das übelste überhaupt ist.

Ein richtiges Arsch-Loch. (ohne liebevolle Kosenamen, Herr Glam)

Mittwoch, 15. Februar 2012

Man muss ihn einfach lieben. Trotzdem und überhaupt.

Mister A redet sich ins Unglück:
"Also ich halte ja nix vom Valentinstag."
"Seufz."
"Du etwa schon?"
"Natürlich. Ich halte auch viel von Geburtstagen, Weihnachten, Hochzeitstagen und sonstigen Jubiläen. Im Gegensatz zu dir."
"Das tut mir leid, Schatz. Hast du deinen Exfreunden immer was geschenkt?"
"Nein."
"Na siehst du."
(Miss Pringle schweigt und starrt. Bis der Groschen bei MIster A fällt.)
"Äh... haben sie dich beschenkt?"
"Ja. Alle. Jedes Jahr."
"Oh."

Nach diesem Gespräch möchte man doch meinen, der Liebste überlegt sich das mit dem Verweigern von solchen - zugegeben - konsumorientierten "Feiertagen" um des lieben Hausfriedens willen nochmal.

Am Nachmittag ruft er an.

"Sag mal, wie wär's denn, wenn ich dich heute abend zum Essen einlade?"
"Nicht gut."
"Oh. Warum denn?"
"Weil ich dich mit meinen Kochkünsten überraschen wollte."
"Aha. Na das ist natürlich noch besser! Aber dann lade ich dich am Wochenende zum Essen ein, okay?"
"Dankeschön, gerne."
"Weil ich dachte mir, Blumen sind rausgeschmissenes Geld, die welken dann so schnell, und ich weiß ja auch gar nicht, was deine Lieblingsblumen sind..."
"Schon gut, Schatz. Macht nichts."
"Super! Dann bis später, Schatz. Ich liebe dich!"
"Ich dich auch. Und... Schatz?"
"Ja?"
"Tulpen. Tulpen sind meine Lieblingsblumen."
"Oh. Okay."

Zugegeben, ich kann wahnsinnig zickig sein, was solche Anlässe angeht. Aber in diesem Fall drücke ich alle Augen zu. Weil er mich glücklich macht. Oft und sehr.

(Und weil er bereits auf dem Weg zur Arbeit war, im Radio hörte, was für ein Tag war und nochmal kehrtgemacht hat, um mir alles Gute zu wünschen. Außerdem war das Valentinsdinner alles andere als berauschend. Kommentar des glücklichen Beschenkten: "Also wenn sie mir sowas im Restaurant vorsetzen, schicke ich es zurück.")

Dienstag, 31. Januar 2012

Haben wollen

Statusobjekt ist so ein doofes Wort. Das klingt bestenfalls nach iPhone und Porsche, schlimmstenfalls nach Goldkettchen und Heckspoiler. Understatement rockt. Weil ich seit dem Lesen der Jobs-Biographie noch weniger Lust auf eines seiner Geräte habe als vorher, bin ich total froh, dass die Konkurrenz auch nicht schläft. Denn da gibt's doch was von htc. Schön. Funktionell. K.O.M.P.A.T.I.B.E.L.
Was jetzt kommt? Die Ochsentour durch Läden und Internetshops. Weil, ich wohne ja auf dem Land, so quasi. Schon schön, aber suboptimal für derartige Shoppingstreifzüge (Heckspoiler gibt's an jeder Ecke). Meine Großstadtsehnsucht flammt wieder einmal auf. Kein Wunder, wenn man auf so ein Kack-Smartphone länger warten muss als eine Kleinfamilie in der DDR auf ihren Trabi.

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