Emotionen
Meine Überzeugung, es sei besser, alle Höhen und Tiefen im Leben voll auszukosten, als gleichgültig vor sich hinzudümpeln und nichts an sich heranzulassen, wird derzeit auf eine harte Probe gestellt. Dass mir der Meister etwas mehr unter die Haut gegangen ist als beabsichtigt, war mir klar (und er nicht ganz unschuldig daran). Dass er nicht ehrlich war, was seine "zwanglose Beziehung" zu einer verheirateten Mutter von zwei Kindern betrifft, allerdings nicht. Deshalb nahm es mich auch etwas mit, als er neulich engumschlungen mit ihr an mir vorbeispazierte. Nicht nur wegen der Frechheit der Aktion, auch, weil ich mir etwas anderes erwartet hatte als eine getunte Prolotussi, die dem Film "Manta Manta" entsprungen zu sein scheint. Der netteste Kommentar meiner Freunde, die alle Zeugen des Vorfalls wurden, stammte von Mister N: "Die sieht ja aus wie eine Nutte." Ich hätte es mir denken können, als er neulich sagte, er zöge einen alten Golf seinem Audi vor. Meine anfängliche Sprachlosigkeit wich nach einem kurzen Lachanfall eiskalter Wut, und angestachelt von ein paar eilig hinuntergeschütteten Schnäpsen stellte ich ihn zur Rede, was aber nichts brachte außer Gestammel seiner- und Fassungslosigkeit meinerseits. Es war eine absurde Situation, seine Milf stand zwei Meter daneben, als ich ihm erklärte, ich würde so eine nicht mal für Geld vögeln - der Schlappschwanz verteidigte sie nicht einmal ob meiner Beleidigungen. So kann man sich täuschen. Nun denn, Schwamm drüber. Mein Bruder meinte gestern: "Krieg' mal dein Leben in den Griff." Und hat damit ausnahmsweise mal recht. Habe heute bereits ein E-mail an die Typen in Barcelona geschrieben, um mich nach dem Job zu erkundigen, ein weiteres an Mister J, um die Fronten zu klären. Weitere gute Vorsätze beinhalten die Suche nach einem Geburtstagsgeschenk für Mister L, mit dem Saufen aufzuhören und für den Dolmetschjob zu lernen, den ich am Mittwoch für zehn Tage antrete.
pringle - 18. Aug, 13:11
wie wäre es, wenn du dich mal auf dich anstatt auf die ganzen misters konzentrierst?
im übrigen gönne ich ihnen natürlich jeglichen freiraum, es ist nur so: ich lese hier sehr gerne und verfolge die geschichten, und manchmal sitze ich hier kopfschüttelnd und denke mir, ich weiß nicht, so richtig glücklich wirkt miss pringle auf mich nicht. immer unter strom, immer auf achse, aber irgendwie hab ich das gefühl, sie kommt nicht an.
ich kann natürlich nicht in sie hineinschauen, und vielleicht täusche ich mich ja mit meiner einschätzung völlig, das ist durchaus möglich. meine wahrnehmung kann auch eine falschnehmung sein und erhebt nicht im geringsten den anspruch auf objektivität oder wahrheit.
ich sehe ja nur, was sie hier schreiben. und was ich hier sehe, das vermittelt mir oft den eindruck, dass sie ständig auf der suche sind, auf der suche nach mr. right, nach job right, nach leben right. und dass sie alles tun um sich abzulenken und nicht wirklich mit ihren mustern, sehnsüchten, macken zu konfrontieren.
und wenn ich hier besser nix mehr sagen soll, dann sagen sie mir das einfach, schließlich will ich ihnen nicht auf den wecker gehen.
ich wünsche eine gute nachtruhe.
Ach ja, und natürlich hat meine Mutter recht. Sie geht mir zwar meistens unsäglich auf den Wecker, aber ich bin mir durchaus der Tatsache bewusst, dass Mütter immer recht haben. Oder fast. Vor allem bei uns in Italien *g*
Und bitte verschonen Sie mich nicht mit ihrer subjektiven (was sonst?) Wahrnehmung meiner Geschichten, denn auch wenn der Blog nur einen kleinen Teil einer Persönlichkeit widerspiegelt, so können Kommentare von außen hilfreich sein, einzelne Aspekte von Dingen, die einen beschäftigen, besser zu verstehen. Und auf Ihre Sicht der Dinge lege ich immer besonderen Wert. Und bevor ich jetzt noch einen Satz mit "und" beginne, höre ich auf.
Gehen Sie mir ruhig weiter auf den Wecker, ich mag das ;)
bis auf meine. ;-)
und ja, ich werde weiter meinen senf dazugeben. auch wenn der nicht immer schmecken mag.