Mein erster Arbeitstag (Generalprobe)

Montag, 18.30 Uhr. Ich verlasse das Büro und mache mich mit einer dicken Mappe unterm Arm auf in Richtung Altstadt. Ich möchte auf ein Bier ein-, muss aber dann nochmal umkehren, weil ich meinen USB-Stick vor dem PC liegengelassen habe. Weil ich nämlich nie weiß, was genau da drauf ist und meine Kollegen nicht gleich mit irgendwelchen Nacktfotos oder amateurhaften schriftstellerischen Ergüssen verschrecken will (was nun schlimmer wäre, darüber will ich gar nicht erst nachdenken). Zurück am Schreibtisch, finde ich den Stick, natürlich in meiner Handtasche. Kopfschüttelnd mache ich mich wieder auf den Weg, treffe meine neue Kollegin Miss S in der Bar. Wir unterhalten uns angeregt, die Zeit vergeht im Flug, der Bekanntenkreis trudelt langsam ein, keiner hat Lust, die Bar zu verlassen, um sich in die Eiseskälte hinaus zu wagen. Schließlich fasse ich mir ein Herz und mache mich auf den Heimweg. Ich muss nur noch einmal umkehren, weil ich natürlich die Mappe auf dem Tisch liegen lassen habe. Die Mappe mit meinen Hausaufgaben, zum Einarbeiten in den neuen Job. Endlich zu Hause, mache ich es mir in meinem Lieblings- (weil einzigem) Sessel gemütlich, schlürfe einen Tee und frage mich im Stillen, was das für ein seltsames, neuartiges Gefühl ist, das sich in mir breit gemacht hat. Oh. Ich mag den Job. Also bis jetzt. Meine momentan sehr vorsichtige Art, die Dinge anzugehen, verbietet mir, das Ganze zu rosig zu sehen, aber ja, doch, mir gefällt es, selbst Texte zu schreiben, statt nur zu übersetzen. Ich mag die Leute da, obwohl (oder weil?) ich - bis auf den Big Boss - die Älteste bin. Ich mag sogar den Big Boss, und der ist nun wirklich schräg (und wieder: trotzdem oder deswegen?). Und das Büro ist nett. Ich mag diese riesigen bunten Gummibälle, auf denen einige der Grafiker sitzen (weil es schick ist oder wegen der Haltung? ...jedenfalls sind sie so schön bunt). Möglichkeit 1 ist gar nicht mal so schlecht. Und Kollegin S meint, ich hätte beim Vorstellungsgespräch gepunktet. Obwohl ich mich als Kettenraucherin, Sportmuffel, Jobhopperin und Palahniuk-Leserin geoutet habe. Wie gesagt, der Boss ist schräg. Und sollten mich am Mittwoch unangenehmere Aufgaben erwarten, kann ich immer noch die Zähne zusammenbeißen und mich damit trösten, dass laut Wikipedia-Eintrag ganz andere Kaliber vor mir als Werbetexter tätig waren. Charles Bukowski. Robert Gernhardt. Erich Kästner. Rainer Maria Rilke. Jean Anouilh. Na, dann. Daumen drücken ist angesagt. Auf dass ich den Job auch wirklich kriege, und das nicht zu einem Hungerlohn, bittesehr.
caliente_in_berlin - 6. Jan, 15:28

*daumendrück*

(und wo?)

pringle - 7. Jan, 21:11

*danke, hat geholfen*

In Pringletown. Aber hey, vielleicht werd' ich ja langsam sesshaft ;)

Und bis nach Bardolino isses auch nicht so weit. Allerdings würde ich vorschlagen, ich fahr mal da vorbei, pack dich ins Auto und wir fahren nach Milano, hm? :)
caliente_in_berlin - 8. Jan, 13:13

Jaaaaa! (wann?)

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