papachos
Kann - nicht - schreiben - muss - Kopf - ruhig - halten - und - Arme - angewinkelt - sonst - aua.
Sitzen - auch - unmöglich - hab's - im - Kreuz - und - Schnittwunde - an- Ringfinger - aber - dafür - Sixpack - und - Lachmuskeln - trainiert.
Details - demnäx.
Ich wurde heute doch tatsächlich von Vogelgezwitscher geweckt, und nicht vom Presslufthammer der Handwerker im unteren Stock. Da machte ich mich sogleich auf, um meiner Übersetzung den letzten Schliff zu verleihen (oh ja, ich war sehr fleißig am Wochenende), und was da so alles eintrudelte... meine eigentlich schon abgeschriebene Freundin, von der ich zwei Jahre oder so nichts mehr gehört hatte, meldete sich über den Messenger, und wir hatten eine ganz nette Unterhaltung. Als nächstes erreichte mich die beste E-mail, die ich wahrscheinlich je erhalten habe, inklusive Liebeserklärung, die mich zu Tränen rührte. Und natürlich die obligatorische SMS von Schüler M, der gerade die Fahrschulprüfung bestanden hat. Jetzt ist er wohl ein richtiger Mann *g*
Heute ist ein guter Tag. Und dabei ist es erst halb 12.
Ich habe mir geschworen, nie wieder wegen eines Typen traurig zu sein. Nein, nicht jetzt, sondern bereits vor drei Jahren. Na ja, hat nicht ganz geklappt. Und ich habe wohl immer noch nicht verstanden, dass Männer nie zugeben würden, dass sie nicht mehr verliebt sind und die Beziehung nicht mehr zu retten ist. Lieber erzählen sie irgendeinen Schwachsinn, der uns Frauen bei der Stange hält (nett gesagt, gell, Itlus?) und in uns wahnwitzige Hoffnungen aufkeimen lässt. Tja, mein Kopf weiß das alles, und trotzdem ist mein Herz in dieser Hinsicht genauso blind wie das der meisten Frauen ("...aber er hat doch gesagt, er liebt mich, und vielleicht überlegt er es sich noch anders..."). Und was meine weniger edlen Körperteile betrifft... auf die darf ich gar nicht hören.
Wie dem auch sei. Mein Kopf hat die Kontrolle übernommen und einfach ein Ticket für die Decemberists besorgt und einen Flug nach Madrid gebucht. Jetzt muss ich ihn nur noch dazu bringen, sich auf die anstehende Übersetzung zu konzentrieren.
Und schon gar nicht darüber, dass ich für unsere sogenannten "gemeinsamen Freunde" gestorben bin. Man weiß ja, wie das ist. Aber trotzdem tut es immer wieder weh, wenn genau diejenigen nichts mehr von sich hören lassen, von denen man geglaubt hatte, sie mögen einen wirklich und nicht nur, weil man die "Freundin von..." war. Und die, die mir den Buckel 'runterrutschen können, melden sich und wollen "mal was trinken gehen". Leckt mich.
Ach, und es gibt noch so vieles, worüber ich mich ärgern könnte, aber wenn ich das zulasse, krieg' ich Gallensteine. Also ärgere ich mich einfach nicht.
Cheers.
...Mrs Robinson.
Man sollte niemals den Sexappeal einer "älteren" Frau auf einen hormongesteuerten 18jährigen unterschätzen - vor allem,wenn dann noch die Fantasie von der gestrengen Lehrerin mit hineinspielt. Eigentlich bin ich ja eher eine Langsamcheckerin, was Avancen angeht. Hier muss ich einfach so tun, als ob ich nix checken würde, was schwerfällt, wenn so direkte Ansagen wie "Haben Sie Ihren Freund noch? Denn wenn nicht, würde ich mich gerne anmelden" kommen. Solange die Sprüche dieses Dorfromeos harmlos bleiben, kann sich meine geschundene Seele in den Komplimenten aalen und mein Selbstbewusstsein zu seiner alten Form zurückfinden. Meine Eitelkeit scheint von dem ganzen Schlussmachen einen übleren Knacks davongetragen zu haben, als ich geglaubt hätte, und mein Herz hat sich zu einem Klumpen zusammengeballt, der jetzt schwer auf den Magen drückt.
People don't want to hear what really being in love is like, 'cause it sucks. It's like a diamond; it looks pretty from the outside but inside it's hard, angular, and sharp. Truly loving somebody else should never be confused with a good time. Loving somebody is just as painful and disappointing as it is getting to know yourself. It's probably the only thing worth doing, but that doesn't mean it's gonna be a picnic.
nachdem ich es mit wehmut beiseite gelegt habe, kann ich nur wiederholen: ein leises, kleines buch, das eine beziehung treffend, melancholisch und mit einem augenzwinkern beschreibt. die entwicklung zweier menschen, die erst lernen müssen, miteinander und füreinander zu existieren. ich bin beruhigt.
zurück zu palahniuk, den ich halbgelesen irgendwo rumliegen habe.
geschafft. ich habe mich einfach hingesetzt und angefangen zu schreiben. was mir gerade durch den kopf ging, nichtigkeiten, gebrabbel, worte, für die jedes papier zu schade gewesen wäre, aber am computer kann man sich ja alles erlauben. sieht man ja an dem allerweltsgeblogge, das ich hier betreibe. ich habe microsoft word vergewaltigt. und nach nicht mal einer seite flog mich auch schon eine erste idee an. nicht so eine großkotzige "eingebung" für den ultimativen bestseller, eine kleine, feine idee, worüber ich schreiben könnte, ein geschichtlein, dessen ich mich nicht schämen müsste. und da sprudelte ich auch schon über vor gedanken. die erste seite ist fertig. und nach zehnmaligem durchlesen bin ich immer noch der meinung, es hat was.
aber ist es normal, dass geschriebenes so ein eigenleben entwickelt? man tippt und tippt, und man kommt vom hundertsten ins tausendste, und irgendwie habe ich das gefühl, die buchstaben verselbständigen sich und wollen mehr! die niedergeschriebenen gedankengänge schreien nach ihrer fortsetzung! ist das so? vor allem: ist das gut so?
ich gehöre nicht zu dem abgeklärten, zynisch-verbitterten menschenschlag, dem weihnachten am a... vorbeigeht, wenngleich das fest dieses jahr aus mangel an schnee und zeit weder besonders magisch noch besinnlich ist. liegt vielleicht an meiner glücklichen kindheit. mein vater spielte tatsächlich christkind, sperrte sich im wohnzimmer ein und bimmelte mit einem altmodischen glöckchen, sobald er die geschenke unterm baum verstaut, die kerzen angezündet und die fischerchöre aufgelegt hatte. singen tun wir heute noch, weil es wie früher in einem lachanfall endet, weil die männer und ich furchtbar falsch krächzen und mama verzweifelt versucht, wenigstens ein paar töne zu treffen und damit die weihnachtliche stimmung zu retten. der teil, wo ich blockflöte spielen muss, ist zum glück seit einigen jahren gestrichen. die phase, in der ich gegen zehn uhr abends verkündete, zur christmette zu gehen, um dann im jazzkeller mit freunden und bekannten zu versumpfen, hing mit meiner pubertät zusammen und ist auch überwunden.
gestern hatte ich ein erlösendes gespräch mit meinem liebsten, und ich sehe wieder einen hoffnungsschimmer für die zukunft. wir haben beschlossen, uns zusammenzureißen und nochmal von vorn anzufangen, weil wir uns zu gern haben, um unsere beziehung aufzugeben. kann man die leichtigkeit des anfangs zurückholen? es gab momente während unserer unterhaltung, wo es möglich schien. das baut auf.
dafür hatten meine eltern einen handfesten streit, was das weihnachtsmenü angeht. mami hat papi ordentlich zur schnecke gemacht. als ich gegen fünf nach hause kam, war er gerade dabei, den christbaum zu schmücken, den er zum ersten mal seit einigen jahren aufgestellt hatte (sonst war das frauenarbeit), während er mit einem auge "doktor schiwago" im fernsehen schaute. es geschehen noch zeichen und wunder.
auch schön: ich treffe sehr viele leute wieder, die ich ewig lange nicht gesehen habe, und unterhalte mich mit ihnen, als ob ich das gestern erst getan hätte.
ich bin verliebt. in jarvis cockers stimme. und gerade hat er doch tatsächlich ein solo-album herausgebracht. ich bin vor freude im dreieck gehüpft, als ich das las. morgen werde ich mir das teil kaufen und mein übersteigertes bedürfnis nach leidenschaft und romantik wie damals mit 15 ausleben. indem ich seiner stimme lausche und von seinen händen träume. im richtigen leben habe ich mich damit abgefunden, dass romantik nicht ewig hält. es läuft momentan gar nicht mal so schlecht, vielleicht stelle ich wirklich zu hohe anforderungen. und ganz ehrlich, man ist doch auch selber schuld, wenn einem der partner irgendwann statt heißer liebesschwüre nur mehr dinge sagt wie "weißt du, wo meine socken sind?" mein süßer ist so sehr daran gewöhnt, betütelt zu werden, dass er glaubt, er habe seinen mutterersatz gefunden. nun, die ersatzmutti hat sich daran gemacht, ihr adressbuch wieder hervorzukramen und ein bisschen auszugehen, was in einem kapitalen rausch, einem freudigen wiedersehen und muskelkater vom vielen lachen endete. hach war das schön. mister i, mit dem ich aus war, weil er in einer ähnlichen situation wie ich ist, erwies sich als überaus lustig und trinkfest, und als ich dann noch eine alte freundin und einen alten freund wieder traf, die ich beide ewig nicht gesehen hatte und die mittlerweile zum 2. mal zusammen sind (das gibt einem doch hoffnung, oder? eine liebe, die wieder aufflammt, zwischen all diesen verkorksten pseudopärchen), war ich sowieso außer mir vor freude. alles in allem ein abend, der es wert war, den ganzen samstag speiübel rumzugeistern und den sonntag mit muskelkater im bett zu verbringen. nie wieder prosecco.