Also gut, es war nicht die feine Art, Mister J in einem hysterischen Anfall über den Haufen zu brüllen, er solle doch verschwinden, wenn er mich nicht mehr ausstehen kann, aber ich hatte ihn doch vorgewarnt. Er hätte halt nicht mich zuerst anfahren sollen, wo ich ihm nur helfen wollte, sein Rückflugdatum zu ändern. Das brachte das Fass zum Überlaufen. Unschöne Szenen spielten sich ab, im Verlaufe derer ich ihm vorwarf, ein undankbarer, launischer bzw. schlechtgelaunter, fauler, überheblicher Schnorrer zu sein, der mich nur ausnutzt, um Geld zu sparen, obwohl er mich nicht einmal mehr sympathisch findet. Dass er mich angebaggert hatte, obwohl ich nun wirklich keine Signale in diese Richtung ausgesandt hatte, machte mich natürlich immer noch wütend, zusammen mit seiner katastrophalen Einstellung zur Körperpflege. Man sagt ja, dass Hausgäste wie Fische sind, weil sie nach drei Tagen zu stinken anfangen, aber das hatte ich noch nie sooo wortwörtlich erlebt. Uäääh.

Auf meine Szene hin rief er seinen Freund in Mailand an, packte seine Sachen (wobei er seinen halben Hausrat und einen müffeligen Geruch in meinem Zimmer hinterließ) und nahm den Zug um 16 Uhr. Ich denke nicht, dass ich jemals wieder von ihm hören werde und komme mir getäuscht vor, vor allem aber erleichtert.

Den Rest des Tages verbrachte ich Prosecco trinkend auf der Sonnenterrasse von Mister D, dann brachte ich meinen Hund zum Tierarzt, um die Nähte (und 200 Euro) loszuwerden, und bei der abendlichen Spaghettata mit Mister D und Miss B stießen wir mit Muttis Champagner auf meine neu gewonnene Freiheit an.

Heute muss ich meinen Körper wieder in Form bringen und den zwei Päckchen Zigaretten am Tag, den wieder ausgebrochenen Pickeln im Gesicht und der verblassten Bräune eine Skaterunde, Sonnenbaden und Schwimmen im Freibad, wilden Sex mit dem Meister und viiiiel Wasser entgegensetzen. Und wir lesen uns dann beim nächsten Fettnäpfchen *g*

So, da wäre ich wieder. Die Daumen könnt ihr gedrückt lassen, Vorstellungsgespräch lief ziemlich gut, allerdings geben sie mir erst Ende August Bescheid. Der Job wäre wirklich sehr cool, abgesehen davon, dass der Laden in Barcelona ist (juchu!). Aber jetzt ruhig Blut und abwarten... wenigstens habe ich es überstanden, es war eine echte Ochsentour bis Chemnitz und zurück in einem Tag, 36 Stunden ohne Schlaf... aber ich hatte dann mit Mister M doch den richtigen Copiloten, war sehr angenehm und wir hatten richtig Spass. Er hat auch beim Gespräch mit dem Scheffe ein bisschen reingeknipst (wobei ich festgestellt habe, dass meine Körpersprache verbesserungswürdig ist, aber daran wird's wohl nicht scheitern). Jetzt genieße ich meinen vorletzten Tag in Freiheit und morgen geht's dann nach Zürich zu Frau Itlus. Freu' mich schon darauf.







P.S. Was sagt man, wenn einem im Vorstellungsgespräch Fragen wie "was sind deine Stärken?", "was erwartest du dir von dem Job?" usw. gestellt werden? Ich hasse das und wurschtle mich immer so raus. Man will ja nicht arrogant klingen und sich übermäßig selbst loben, aber auch nicht zu bescheiden sein...

Gestern brauchte ich den Filmabend mit Mister T wirklich dringend. War ganz fein und entspannt, inkl. Pizzaservice und einer Flasche Weißwein. Eragon hab' ich wirklich nur ihm zuliebe angeschaut und mich damit beschäftigt, herauszufinden, von welchen Filmen wo abgekupfert wurde. Der Film war fast so schlimm wie das, was Tarantino dem Publikum neuerdings andrehen will (siehe Überschrift letzter Beitrag). Dazu gibt's noch einen Extrasenf, sobald ich den von Rodriguez auch gesehen habe. Gut war Subject Two (siehe links unten), und zwar nicht nur wegen dem schnuckeligen Hauptdarsteller. Die Pizza blieb mir streckenweise fast im Hals stecken.

Habe heute mein Zeugnis bekommen. Ein Auszug gefällig?

Was hat mir gefallen? Was hat mir etwas gebracht?

Alles auser Gramatik, aber gut erklährt.

Bast schun! Lezer war an Stiz ou! (Passt schon! Schlimmer wäre ein gebrochenes Bein!)

alles hat mir gans gut gefallen und das hat mich alles etwas gebracht. Das brauch ich für mein Leben vielleicht einmal.

Was hat mir nicht gefallen? Was hätte ich lieber anders gehabt?

Das Singen eher nicht, denn ich kann nicht singen.

Anmerkungen:

Sie gestalten den Untericht interesant mit Ihre auftrethen.

S. und T. beforzugt sie viel mehr als andere Schüler gegenüber.

Do fahlt nix! (Da fehlt nichts)

Suscht fahlt nix! (Sonst fehlt nichts)

Super gemacht Frau Pringle.




*Nett war auch die häufig auftretende Frage beim Ausfüllen: Wie schreibt man eigentlich Ihren Nachnamen?

Miss Pringle blickt nicht im Zorn zurück. Sie ist vielmehr dankbar für das Erlebte und nun bereit für Neues. Das Jahr, in dem sie den "schönsten Beruf der Welt" ausüben durfte, neigt sich dem Ende zu, und das ist gut so. Kein Bedarf an einer Wiederholung dieser Erfahrung, so lehrreich sie auch war. Zu groß ist die Angst vor einem festgefahrenen, gesicherten Dasein, vor dem Klischee der Lehrerin. Zu anstrengend das Sich-behaupten-Müssen vor Kollegen und Schülern. Zu gering der persönliche und professionelle Respekt, der ihr entgegengebracht wurde (ohne Bitterkeit, ist aber so). Ein neuer Abschnitt tut sich auf. Einen wird sie immer in ihrem Herzen behalten. Es ist nun schon seit einiger Zeit aus, aber nachdem aus der Bitterkeit Wehmut geworden war, ist jetzt der Moment gekommen, die schönen Erinnerungen immer bei sich zu tragen. Es war eine große Liebe, die an kleinen Stolpersteinen gescheitert ist. Das hier ist für uns, Mister L:

Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn't do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream. Discover.

Schüler G:"...und, wen hast du so alles live gesehen, Pringle?"
Ich zähle die paar Bands auf, er bleibt bei U2 hängen.
Schüler G:"Deren bester Song war 'Silver and Gold'".

Das ist dann so ein Moment, wo ich mir denke:

"Scheiss drauf, dass der Junge krank in der Birne ist und du eigentlich Redeverbot mit dem hast, denn irgendwie ist er doch einfach nur cool."

Ich tippe diesen - zugegebenermaßen etwas kurzen - Beitrag gerade auf meinem brandneuen notebook. Yippie! Sobald ich alles fertig installiert habe, wird wieder gebloggt, was das Zeug hält. Bis bald! :)

Ach, was fehlt mir das Bloggen! Aber es ist auch zu bescheuert: entweder man hockt nur rum und es geht einem scheiße und keine Sau ruft an, oder es steppt der Bär. Momentan riskiere ich ein Burn-Out-Syndrom (habe im März das 3fache meines normalen Arbeitspensums geleistet, und zwar mit den Integrationsschülern, das hebt das Schwierigkeitslevel etwas an), verbunden mit Stimmverlust (2 Päckchen Zigaretten/Nacht), Leberzirrhose (bin jetzt gerade mal wieder nüchtern nach 3 Tagen Saufgelage, und das nächste steht in 8 Stunden an), Herzschmerz (ewiges Hin und Her mit Mister L, momentan eher Hin als Her, aber irgendwie weder Fisch noch Fleisch, ein ewiges Schulterzucken auf die Frage "seid ihr jetzt zusammen oder nicht?"), den Bankrott (Bilder meiner kürzlich erworbenen Klamotten coming soon) und eine Erkältung, weil ich mir die Nächte hier um die Ohren schlage ("weil der Saturn gerade so schön zu sehen ist"). Das sieht dann durch das Teleskop ungefähr so aus und ist tatsächlich atemberaubend:

Und dann war da noch der Betelgeuse, der ungefähr so aussieht:

Nicht zu vergessen das schönste Sternbild von allen, das gerade den halben südlichen Himmel einnimmt:

...Wie, ihr seht das nicht?

Und jetzt geh' ich Frühjahrsputzen. Bis bald meine Lieben, frohe Ostern und viele Frühlingsgefühle (hach, ist das schön). Und Schwesterherz, im Mai bin ich zu haben für wilde Nächte in Berlin, sag' mir einfach, wann es dir passt...*g*

Als Flirt ist die erotisch motivierte Annäherung zwischen zwei Personen durch die Herstellung eines charmanten unverbindlichen Kontakts zu verstehen.

Quelle: Wikipedia

Ärgerlich, wenn man Freundinnen hat, die allergisch reagieren, wenn man seine Neigung zum unverbindlichen Flirten auslebt (was ich ja ständig tue, mit Männern und Frauen, aber mit Betonung auf unverbindlich, was Cali bestätigen wird *g*). Dazu muss man sagen, dass sich besagte Freundin hinter dem nächsten Blumentopf versteckt, sobald ein männliches Wesen auftaucht. Sehe ich das Ganze zu locker? Laufe ich etwa ständig Gefahr, von einem brünstigen Typen überfallen und vergewaltigt werden (Männer sind ja sooooo schwanzgesteuert), weil ich ihn anlächle oder zwei Worte mit ihm wechsle? Ziehe ich mir den Hass meiner weiblichen Mitmenschen zu, wenn ich auf harmloses Ansprechen seitens ihrer besseren Hälften mit einer freundlichen Antwort reagiere? Wo lebe ich eigentlich, dass ein Flirt als schamlose Aufforderung zu zügellosen Orgien missverstanden wird? Und was sind das für Leute, die sowas denken? Oh Gott, vielleicht bin ich ja wirklich ein verdorbenes Weibsstück, das sich seine Selbstbestätigung auf moralisch bedenkliche Art und Weise holt.

Wie dem auch sei, ich kann es mir nicht abgewöhnen. Wollen tu ich schon gar nicht. Also Mister L, zieh' dich warm an heute abend.

Das hat man nun davon, wenn man ausgeht und wieder mal einen Blick auf die maennlichen Mitmenschen riskiert. Man wird von gewissen Leuten als maennermordender Vamp hingestellt. Zur Strafe sollte ich eigentlich gewisse Fotos posten, aber weil mir Cali so sympathisch ist, mache ich das nicht *g*, sondern erzaehle mal kurz in Bildern, wie's weiterging...

Rotlicht macht schoen

Bailando bailando

En la cafeteria de San Vagines

El oso, el madroño y sus amigos

Moncloa a las 7.30 de la mañana


Lustig war's. Ich glaub' aber, die Cali ist ein bisschen schuechtern: