papiroflexia
Männerwelt, leck mich doch am Arsch, wann war das? Vor zwei Tagen? Die haben mich wohl nicht ganz richtig verstanden.
Ich gehe weg. Dahin, wo ich dich besser spüren kann als hier. Wo die Sonne meine Haut und der Gedanke an dich mein Innerstes wärmt. Der blaue Himmel in meine Augen sticht und die Sehnsucht mitten in mein Herz. Reisen ist gut, jetzt. Zu mir und zu dir. Ich werde mich suchen und dich finden, in Bildern, Gerüchen, Musik. Es gibt so vieles, was mich an dich erinnert. Sogar Momente, die ich zum ersten Mal erlebe, schmecken manchmal nach dir. Und ich brenne darauf, unsere gemeinsame Zeit zu kosten. Um zu sehen, ob sie abgelaufen ist oder noch genießbar.
Was in Beziehungsdingen von Rücksicht, Geradlinigkeit und Charakterstärke zeugt, ist im Arbeitsleben äußerst leichtsinnig, nämlich ein Verhältnis zu beenden, ohne ein neues in Aussicht zu haben.
Diese Überlegung hindert Pringle natürlich nicht daran, ihrem Leben mit dem gewohnten Überschwang der Gefühle unerwartete Wendungen zu geben.
Da bin ich nun. Ein weißes Blatt Papier. Beziehungslos, bald arbeitslos, und wenn ich nicht im Lotto gewinne oder mit dem schmierigen Typen von der Tanke schlafe, muss ich wohl bald mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Ach, habe ich erwähnt, dass es dort zur Zeit um die 0 Grad hat? Joah, auf den Bergen liegt der erste Schnee. Und gäbe es da nicht vereinzelte gute Freunde und natürlich Pu, den Bären, ich wäre äußerst deprimiert. So aber nehme ich meinen Mut zusammen und versuche, die guten Seiten zu sehen. Neuanfang und so, ihr wisst schon.
Und in meiner Nachttischschublade liegt noch etwas, was mich die Sorgen manchmal vergessen lässt. Nein Gulo, nichts Batteriebetriebenes, sondern mein Flugticket nach Kambodscha. Am 3. November bin ich dann mal weg.
Heute erreichte mich ein Kettenmail mit der folgenden netten Idee:
Castellano:
Oscuridad mundial: En Septiembre 17, 2008 desde las 21:50 a las 22:00 horas.
Se propone apagar todas las luces y si es posible todos los aparatos eléctricos, para que nuestro planeta pueda 'respirar'.
Si la respuesta es masiva, la energía que se ahorra puede ser brutal.
Solo 10 minutos y vea que pasa.
Si estamos 10 minutos en la oscuridad, prendamos una vela y simplemente la miramos y nosotros estaremos respirando y nuestro planeta.
Recuerde que la unión hace la fuerza y el Internet puede tener mucho poder y puede ser aun algo más grande.
Pase la noticia, si usted tiene amigos que viven en otros países envíeselo a ellos.
Und nun die deutsche Übersetzung:
Alemán:
Darkness Welt: Am 17 September 2008 von 21:50 bis 22:00 Uhr
Schlägt vor, alle Lichter zu löschen und, wenn möglich, alle elektrischen Geräte, die unseren Planeten kann 'atmen'.
Wenn die Antwort ist derb, Energieeinsparung kann brutal.
Nur 10 Minuten, und sehen Sie, was passiert.
Ja, wir sind 10 Minuten im Dunkeln, wir Licht einer Kerze und einfach
Sei es bei der Suche, die wir atmen, und unseres Planeten.
Denken Sie daran, dass die Gewerkschaft ist Stärke und das Internet kann sehr Macht und können
Selbst etwas tun groß.
Verschiebt den Nachrichten.
Pringelchen wurde kürzlich stolze 30. Ging ein bisschen unter im allgemeinen Durcheinander und wurde auch nicht wirklich realisiert. Noch. Glaube aber auch nicht, dass der Katzenjammer noch kommt. Es gibt einfach Schlimmeres. Menschen sterben, Freunde mutieren zu hochnäsigen, versnobten Freizeitalkoholikern, Brücken werden hinter einem abgerissen, Illusionen vernichtet. Das Leben erscheint in diesem Licht schwerer, als es ist, und es wird immer mühsamer, wieder aufzustehen. Man fragt nach einem Sinn, und die Antworten werden immer weniger.
Vielleicht ist es doch möglich, eine Insel zu sein.
Mitten in der Nacht reißt mich der penetrante Kinderchor des Grauens, den ich als Klingelton ausgewählt habe, aus dem Post-Urlaubs-Koma. Zur Abwechslung ist es mal einer meiner Exfreunde. Lange nicht mehr gehört. Nein, es ist nichts passiert. Er bräuchte da nur mal einen guten Rat von mir als sitzengelassene Exfreundin und Fachfrau für unverbindliche Fickbeziehungen. Er steckt da nämlich mitten in einer ebensolchen und möchte diese beenden aufgrund seiner Schwärmerei für eine Arbeitskollegin, aus der sich mehr entwickeln könnte/sollte/wird. Und da ich einmal gesagt habe, es sei einer Frau lieber, mit der unbequemen Wahrheit, sprich: einer Nebenbuhlerin mit weitaus größeren Chancen, konfrontiert zu werden, als sich endloses Geseiere à la "Ich mag dich, will aber keine Beziehung, es liegt nicht an dir, sondern an mir usw. usf." anzuhören, soll ich ihm sagen, was er nun tun soll, um ihre Gefühle nicht zu verletzen. Ich zünde mir eine Zigarette an und setze mich auf den Balkon. Nach einer halben Stunde habe ich meinem werten Ex (gegen den Mr Big ein geradezu bindungswütiger Kuschelbär ist) klargemacht, dass die Wahrheit nie falsch ist (schon einmal aus reinem Egoismus, so kann man sich selbst später keine Vorwürfe machen), der (Fick-)Partner wird sowieso außer sich vor Wut sein. Ich habe ihm erzählt, dass Frauen nie "nur" Sexbeziehungen haben, und dass immer mehr dahintersteckt, egal was sie den Männern erzählen. Dass Frauen gerne hoffen, Männer irgendwann in eine Beziehung drängen zu können, ohne sich erstmal zu fragen, ob sie das selbst überhaupt wollen. Schuld daran ist das Oxytocin, aber den wissenschaftlichen Teil habe ich um diese Uhrzeit wohlweislich weggelassen.
Seufzend gehe ich zurück ins Schlafzimmer, werfe einen Blick auf Sixie, der wahrscheinlich jedes Wort mitangehört hat, und fange an zu grübeln.
Ab heute habe ich Gesellschaft auf meinen täglichen Autofahrten. Clemens ist süße 18 und der Sohn eines Freundes. Er absolviert ein Praktikum in unserer Firma. Heute habe ich ihn zum ersten Mal mitgenommen, nach einem Arbeitstag, der mir überraschend leicht von der Hand ging.
Nach etwa fünf Minuten unterbricht er unser Geplänkel über seine Arbeit, die darin besteht, alle halbe Stunde auf ein zehnminütiges Nickerchen auf dem Klo zu verschwinden, weil ihn das ständige Zeichnen total abstumpft:
"Du, sag mal, du bist doch immer mit der Miss T unterwegs, nicht?"
"Na ja, unterwegs... sie ist die Freundin einer Freundin..."
"Die hatte was mit meinem Kumpel!"
"Ah ja? Wie heißt denn dein Kumpel?"
"Das ist der S! Und der ist erst 18! Und sie ist ja schon einundzwanzig!"
"Na ja, ich weiß nicht, ob das jetzt sooo schlimm ist..."
"Ja, aber die ist doch total durchgeknallt! Glaubst du, die nimmt die Pille? Weil die haben nämlich ohne Kondom, und er war einfach nur notgeil, und beide waren besoffen..."
Wie gut, dass Pringle nur mehr ganz selten rot wird. Und wie gut, dass sie aus unerfindlichen Gründen tatsächlich weiß, dass die ihr fast gänzlich unbekannte Miss T die Pille nimmt und den jungen Mann (und seinen bescheuerten Kumpel) somit beruhigen kann.
Ein Mann wäre immer gerne der Erste.
Eine Frau wäre immer gerne die Letzte.
speechless
E-mail unserer neuen Übersetzerfirma aus Deutschland:
"...Liebe Grüße in die Schweiz schickt Ihnen Frau J."
Ironische Antwortmail von Kollege W:
"...schicken wir Ihnen schöne Grüße nach Österreich."
Rückmail von Frau J.:
"Liebe Frau W.!
Liebe Grüße aus Deutschland nach Österreich!"
Die darauf folgende Antwort war mit dem Wiki-Link zu Südtirol versehen. Wir wollten noch ein Foto vom Herrn Kollegen W beilegen, fanden das aber dann doch übertrieben.
Was sie geantwortet hat?
"...finde ich es sehr nett von Ihnen, dass Sie mir das nicht übelgenommen haben und hoffe auf eine gute Zusammenarbeit."