pappa molle
Per tua natura sei generoso, fiducioso, aperto, senza paura di donare troppo. Per questo la tua vita sembra più facile e meno onerosa di quella di altre persone.
Mit Betonung auf sembra.
"Verdammt, diese blöde Übersetzerfirma hat immer noch nichts abgegeben. Wir zahlen denen jetzt einfach weniger! Und angerufen haben sie auch nicht! Da werd ich zur Furie!"
Mit der ganzen Furienhaftigkeit, zu der er fähig ist, fegt Kollege Werner ein paar Zettel vom Schreibtisch und schnauft wie ein Pferd. Nicht einmal die Fliege auf der Zimmerpalme hinter seinem Bildschirm erschrickt.
"Soll ich die Typen anrufen?"
"Nein, schreib' eine E-mail."
"Okay."
Mehr oder weniger versehentlich adressiert Miss Pringle ihre vor Sarkasmus triefende, unverhohlen grantige Mail an den obersten Geschäftsführer des Saftladens.
Der dann auch prompt anruft. Aus einer Sitzung. Es tue ihm alles so schrecklich leid, und es war eine Verkettung unglücklicher Umstände, und er müsse sich noch näher mit den aufgetretenen Problemen befassen, bevor er dann morgen nochmal zurückrufe.
"Morgen?" Pringles Packeis-Stimme zeigt Wirkung.
"Ähem... sind Sie die Leiterin der Abteilung?"
"Nein. Warum?"
"Äh, nur so, na dann... entschuldige ich mich nochmal vielmals, und Sie hören dann bestimmt von mir."
Auf die Entschuldigung immer noch nicht reagierend, grüße ich freundlich und lege auf. Wie geil war das denn?!?
[Nur so nebenbei: ich habe gestern meine Bewerbung abgeschickt und hoffe, dem grausamen Büroalltag bald entfliehen zu können. Drückt mir die Daumen!]
...der neue Arbeitskollege. Hansi. Warum sehen eigentlich alle Hansis, die ich kenne, auch so aus?
Er pirscht sich an mich heran und fragt mit irrem Blick:
"Was ist denn dein Sternzeichen?"
"Löwe."
"Aszendent?"
"Zwilling."
"Und der Mond in welchem Zeichen?"
Langsam wird er mir unheimlich, ich google trotzdem nach.
"Jungfrau."
"Nein! Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Die sind doch so prüde."
Alles klar. Er ist wirklich nicht ganz dicht.
Grillparty mit 30 Leuten + Band über den Dächern von Pringletown. Eine strahlende Frühlingssonne wärmt die bunt gemischte Gästeschar, es gibt Bier und Limo, Jazz und Rammstein, Koteletts und Bratwürste, Shit und Gras.
Mister C lehnt sich nach übermäßigem Genuss von Letzterem im Schaukelstuhl zurück und meint versonnen:
"Das ist ja wie in einem dieser schwedischen Independent-Filme."
Uhm, ja, peace, Bruder. Was für ein Schwachsinn.
Masochistenpringle hat ja schon immer die starken Emotionen dem lauwarmen Geplänkel vorgezogen. Also lieber unglücklich verliebt als gar nicht. Erschwerend kommt dazu, dass mein Schwarm zwei Gesichter zu haben scheint. Das, in das ich mich verknallt habe, und das andere, mit dem er mich seitdem quält. In den 10 Stunden, die wir zusammen verbracht haben, war er aber sowas von einem Alphamännchen, dass sich sogar ein Holzklotz in ihn verliebt hätte. Selbstsicher, männlich, warmherzig, großzügig, lustig, redselig, sexy. Er hatte nur Augen für mich, obwohl er nun wirklich jede hätte kriegen können, tanzte mit mir und hörte mir zu. Später sollte ich feststellen, dass er auch noch hervorragend Auto fahren kann (ja, das ist wichtig!), ein begnadeter Küsser ist und auch sonst sehr, sehr, sehr talentiert.
Das Problem: seitdem würdigt er mich keinen Blickes, weicht mir offensichtlich aus und verhält sich allgemein wie ein Riesenarschloch. Er weigert sich, mit mir zu reden, beschränkt sich auf den Satz: Ich habe dich echt gern, und wenn dir scheint, ich verhalte mich wie ein Arschloch, dann nur, weil alles so kompliziert ist und ich nicht weiß, was ich sagen oder tun soll.
Yeah, gib's mir, Baby.
Bin ich wieder gesund? Sagen wir mal, ich bin nicht mehr krank. Nach zwei vergeudeten Tagen stand ich heute um 7.37 auf, setzte mich um 8.22 ins Auto und betrat um 8.48 das Büro. Mittagspause von 12.46 bis 13.46, Feierabend um 17.55. Stempeluhren sind was Feines. Um halb 7 war ich zu Hause, um 18.35 vor dem Laptop, um meine Übersetzung weiterzuschreiben. Arbeitsfortschritt, Stand 20.22: ein getipptes Wort. Internet ist was Feines. Anrufe re: Wochenendplanung. Miss V will an den Gardasee, Schüler M schifahren, Mister P feiert Sponsion in Bologna. Ein Handy ist was Feines.
Ach, lasst mich doch alle allein.
Damit.
Die Eisdecke ist gebrochen. Ich liege auf dem Grund und starre in die Wintersonne, die sich in der vom Wind zerzausten Oberfläche bricht. Mit leerem Blick betrachte ich all die bunten Fische, die an mir vorbeischwimmen und habe nicht das geringste Verlangen, auch nur nach einem von ihnen die Hand auszustrecken.
Wie übersetzt man "Krätze" auf spanisch?
War heute auf ein Bierchen mit Schüler G. Ganz unerwartet schüttete er mir sein Herz aus. Nicht, dass er vor lauter Feiern nicht zum Lernen kommt (das hat er gar nicht nötig), er kommt gar nicht in die Schule, weil er es nicht schafft, morgens aufzustehen. Und setzt damit seinen Abschluss aufs Spiel. Allerdings ist er nur so lax, weil er nicht weiß, wie es danach weitergehen soll. Der Junge hat so viele Möglichkeiten, dass er sich vor einer Entscheidung drückt. Das Schlimme: es ist ihm selbst klar, aber er weiß nicht, was er dagegen machen kann. Habe ihm nicht gesagt, dass sich das mit dem Erwachsenwerden auch nicht ändern wird. Aber es ist immer besser, eine falsche Entscheidung zu treffen als gar keine. Da stimmte er mir aus vollem Herzen zu.
Dumme Menschen haben es einfacher im Leben.
Me guardo tu recuerdo
como el mejor secreto,
que dulce fue tenerte dentro.
Pringle hat nach dem ganzen Wirrwarr in letzter Zeit beschlossen, einfach mal nur traurig zu sein. Verkriechen kann ich mich nicht, aber ich kann versuchen, über H hinwegzukommen. Vielleicht überlege ich mir noch einen Masterplan, um ihn seiner Fernbeziehungsfreundin wegzuschnappen, im Moment sind mir aber die Hände gebunden.
Der Meister ist ja auch noch da, auf Entzug, aber unfreiwillig. Und diesmal bringt er mich zum Lachen. Wie schön. Brauche gar nicht mehr.
Smell the flowers while you can 'cause they won't last forever.