Zutiefst bewegt und fast den Tränen nahe lächle ich Mister M an. Ich dachte nicht, dass ich sowas noch einmal hören würde in diesem Leben. Und das aus seinem Mund. Ein übermütiges Kichern steigt in mir hoch, ich unterdrücke es schnell, grinse und gehe, nein, schwebe aus dem Büro hinaus, während seine Worte in einer Endlosschleife durch meine endorphingetränkten grauen Zellen schwirren:
"Du musst Urlaub nehmen."
Geht doch, mit dem Aufrappeln. Das Wochenende bestand zwar noch aus 50% Überstunden, 40% purem Alkohol, 2% Spaß und 8% Ärger, aber vereinzelt lässt sich ein Sonnenstrahl blicken.
Es gibt nichts Dooferes, als den eigenen Stillstand zu sehen und nichts dagegen tun zu können. Sich selbst nicht mehr leiden zu können, innen und außen. Sich ständig zu fragen, was nun eigentlich schuld an dieser ganzen Unzufriedenheit ist und die Tatsache, dass man immer selbst die Verantwortung trägt, nicht sehen zu wollen.
Da wirft man den Menschen in seinem Umfeld vor, einen nicht zu verstehen, und hat sich schon lange selbst verloren.