papachos

Hach, ist das schön, wenn man auf Wohnungssuche geht und gleich die erste Wohnung, die besichtigt wird, ein Volltreffer ist... Miss Pringle zieht aufs Land. In eine Zwergenbehausung, aber immerhin: Bad, Küche mit Essnische, Miniwohnzimmer (Achtung: mit Kachelofen samt Ofenbank, mhm...), Schlafzimmer und Gang (Platz für meine Schuhe!). Im kleinen Garten hat ein Liegestuhl leicht Platz, gleich neben dem urigen Holztisch und der Bank unter einer... öh, Ulme? was auch immer. Und das Ganze für schlappe 350 Piepen (Zentralheizung inklusive). Mitte November wird gepackt. Hurra!
"Chuck und Larry" ist eine nette Komödie, die Vorurteile gegen Homosexuelle abbauen will, ohne irgendjemandem auf den Schlips zu treten, und deshalb auch viel zuwenig bösartig ist, um mich richtig zum Lachen zu bringen. Richtig in Fahrt kam Pringle erst mit "Planet Terror", dem Grindhouse-Part von Rodriguez, der Tarantino mittlerweile nicht nur in nichts mehr nachsteht, sondern - ja, regt euch von mir aus auf - ihn schlägt. Haushoch. Was für ein Film! Blut, Ekel, echte Kerle, toughe Frauen, kurze, aber wenigstens kurzweilige Dialoge (siehe "Death Proof" - gähn!), sogar eine Sexszene.
Und als hätten wir es nicht immer schon geahnt: wenn jemand Bin Laden zur Strecke bringt, dann Bruce Willis. Es war ein Fehler, diesem Goldstück einen Film wie "Spun" nachzuschieben, vor allem, da ich Drogenfilme hasse. Ich fand "Trainspotting" nur einen Tick weniger langweilig als "Fear and Loathing in Las Vegas", ärgerte mich bei "Blow" und habe "Lammbock" nicht verstanden. Einzig "Saving Grace" gefiel mir, wegen des schottischen Akzents in der Originalfassung. Naja, ich muss "Spun" noch zu Ende gucken, und Brittany fand ich eigentlich immer gut.
Die Buchrezensionen folgen.
Ja, ich sollte mein Leben etwas aufpeppen, ist aber leichter gesagt als getan, wenn man den ganzen Tag im Bett liegt. Ich könnte ja mal versuchen, die Reihenfolge der Medikamente zu ändern, mal schauen, was dann abgeht. Oder mich auf die andere Seite drehen.
Pringle-Oma bekam gestern die letzte Ölung. Es war ergreifend, wie gut sie mit einem Mal drauf war, sie strahlte, lachte, sprach mit uns, scherzte, gab uns gute Ratschläge und war so gelöst wie seit Langem nicht mehr. Mutti, Tante, Onkel, Kusine und ich waren richtig erleichtert und froh, sie so zu sehen. Zum Abschied winkte sie uns noch zu und sagte "Wir sehen uns also morgen, frisch und munter!" Oma hat losgelassen.
Mister N hat sehr verständnisvoll reagiert, als ich ihm für London absagte. Vielleicht wird der Junge doch langsam erwachsen.
In der Schule hat man einen Ersatz für mich gefunden. Die Dame ist ganz scharf darauf, sofort anzufangen, weshalb ich auch mit Mitte Oktober gehen könnte. Eigentlich gar keine schlechte Idee, dann ginge sich doch noch ein Urlaub aus, denn in der Anfangsphase im neuen Job werde ich kaum eine Minute frei haben. Kurzer Blick ins Internet zum Flüge-Check: die Welt steht mir offen (zumindest die letzten Oktoberwochen).
Miss Pringle, die noch nie (nie!!!) was mit Menschen unter 1,20 m anfangen konnte, entwickelt erschreckend mütterliche Instinkte. Als ich neulich mit dem kleinen Samuel (6 Monate, ausgebrütet von Miss A) eine Runde drehte, hatte der den größten Spass mit mir (seltsamerweise ich mit ihm auch). Dabei würden sämtliche meiner Freunde bei den Worten "Ist der aber süüüüüüüß!" aus meinem Mund und bezogen auf ein Baby, vor Schreck umfallen/mich auslachen/das Fieberthermometer ansetzen. Heute war der kleine Jakob dran, Neffe von Miss B und eine Landplage. Ich spielte mit ihm Boutiquetreppen-rauf-und-runterlaufen bis zum Abwinken (mir war grade gleich langweilig wie ihm), woraufhin er meine Hand nicht mehr losließ (hoffentlich hat mich niemand erkannt, wie ich mit dem Balg am Ärmel durch die ganze Stadt lief) und nur mehr "Mama" nannte.
"Mama"? Nun mal halblang. Sehr nett auch die Kommentare der Bekannten: "Steht dir gut, der Kleine!", "Übst du schon?", "Wann legst du dir denn sowas zu?" (impliziert: "Wird ja langsam auch Zeit!")
Nicht länger als 2 Stunden am Stück.
Es gab schon Tage, die besser angefangen haben als der heutige, an dem ich auf dem Weg zum tabaccaio um 7 Uhr morgens einen Laster streifte und kurz darauf im frisch gewischten Kopierraum der Schule ausrutschte und mir den Steiss prellte.
Beim Kaffeetrinken downtown lief mir der Meister über den Weg, der herumdruckste, ob ein Küsschen auf die Wange wohl drin wäre, und ich solle mich doch zu ihm und einem alten gemeinsamen Freund setzen. Trotz meiner Bedenken, wie es wohl sein würde, wenn ich ihn zum ersten Mal nach der furchtbaren Szene vor einem Monat wiedersehe, war es halb so schlimm. Wir sind wohl beide nicht sehr nachtragend, ich, weil ich ein sonniges Gemüt habe, er, weil er sich nicht erinnert.
Niederlegung der Waffen auch mit Schüler G, der mich heute überschwänglich begrüßte ("Ist das schön, dich wiederzusehen!"), mir das Geld für die Zigaretten aushändigte, die er mir im Laufe des Schuljahres noch abschnorren wird und mich auf einen Kaffee nach der Schule einlud.
Und das kommt dabei heraus, wenn ich mich auf mich selbst konzentriere:
Wollte heute nur mal kurz auf die Bank, um meine Finanzen zu checken und in die Buchhandlung, um ein bisschen zu stöbern. Zurück kam ich mit etwas Gepäck: drei neuen, fabelhaften Büchern und...
TA-DAH!
...der Buchungsbestätigung für einen Flug nach Thailand und Kambodscha im Dezember/Januar.
Miss Pringle wird wieder mal hingehalten. Ihre Reaktion auf Sexentzug ist, wie mittlerweile allseits bekannt sein dürfte, Shopping. Für zwei Paar neue Schuhe, ein Ausgehteil und ein kleines Schwarzes schuldet mir der Meister an die 200 Euro (hätte Mister D nicht mitnehmen sollen). Anstrengend ist diese Pseudobeziehung schon, wenn sie auch noch ins Geld geht, muss ich mir Alternativen überlegen. Mal schauen.
P.S. Zum Glück ist noch Sommerschlussverkauf.
Edit (the day after):
Der Abend war eine Katastrophe, bis mich Mister A aus dem Sumpf des Selbstmitleids zog und ins rauschige berauschende Nachtleben von Pringletown hineinschmiss. Das Ganze endete erwartungsgemäß mit einem Abstecher in die Dorfdisco (irgendwie waren wir da schon wieder zu sechst) und spaghettata bei Mister A, wo wir das Sex-and-the-City-Klischee umdrehten und mit unseren homosexuellen Kollegen einen billigen Hetero-Porno anguckte, über den wir so richtig schön ablästerten. Gegen sechs Uhr morgens brachte mich Mister Ich-krieg'-sie-alle nach Hause, gab mir seine Telefonnummer, und somit hat die Pringle, was sie wollte: einen neuen Freund, bei dem von vorneherein klar ist, dass es das oben geschilderte Problem nie geben wird. Und jetzt geht's zum Sonnenbaden zu Vere.
Antwort auf die reumütige SMS vom Meister heute morgen:
*grrr!*
SMS von Miss V:
Wir alle kennen Leute, die ihre guten Taten mit Ironie und Sarkasmus überspielen, als wäre Liebe ein Synonym für Schwäche.
Bin gespannt, was der Tag so bringt. Um das herauszufinden, muss ich nur noch aus dem Bett klettern. Uff.
Mir ja wurscht, ob ihr alle zu faul zum Kommentieren seid (jaja, ich kehr' ja schon vor meiner eigenen Haustür), pappa per la mente gibt's derzeit in rauhen Mengen. Die Prä-Geburtstags- bzw. Abschiedsfeier von Miss Pringle war ein voller Erfolg, (fast) genau so, wie sie sich das gewünscht hat. Alte Freunde saßen mit neuen zusammen, es war gemütlich, die Sonne schien, das Bier floss in Strömen, es wurde viel gelacht, rumgeblödelt und geflirtet. Der Einzige, der sich nicht so gut unterhalten hat, ist Mister L, dessen Liebe bzw. Eifersucht neu entbrannt ist. Ich versuche, ihm zu helfen und ihn andererseits nicht allzuviel zu schonen. Mister M war etwas zu anhänglich, allerdings dürfte ihm klar sein, dass ich zur Zeit keine weiteren Komplikationen brauche. Lapidare Antwort auf meine Frage, warum er die Ex seines guten Freundes anbaggert: "Ich kann nicht anders." Na dann. Dem Meister war verständlicherweise nicht immer wohl in seiner Haut, aber er hatte anscheinend doch Spaß, da er jetzt vier Tage in Folge mit mir verbracht hat... Miss Pringle blickt wieder nicht mehr durch, aber irgendwann wird er mich schon über seine Absichten aufklären. Mister P nützte die Fete aus, um Miss E anzubaggern und biss sich fast die Zähne aus. Alle anderen romantischen Verwicklungen bekam die Pringle gar nicht mehr mit, aber zum Glück (?) gibt's Fotos und ein Video.