Am Ende des Sommers muss das Vieh wieder hinunter ins Tal, und traditionell werden die schönsten/besten/bravsten Rindviecher mit Blumenkränzen geschmückt (die so genannten "Kranzkühe") und führen die Herde an, geführt vom Hirten. Bei über 70 Viechern keine einfache Angelegenheit.
Mister G wollte sich den ganzen Zauber eigentlich sparen, war aber irgendwie doch fasziniert von der Idee, sich
zu verkleiden in Schale zu schmeißen und händchenhaltend mit der Pseudo-Sennerin (moi) ins Dorf zurückzumarschieren.
Der Plan ging auch - fast - auf. Um 8 Uhr wurden wir von den fleißigen Helfern geweckt, und nach einem Frühstück, das mehr oder weniger aus 3 Zirbenschnäpsen bestand, machten wir uns auf, die Viecher zu schmücken und zusammenzutreiben. Weil Kühe aber eigensinnig sind und zu doof, in die richtige Richtung zu laufen, fand ich mich irgendwann (2 Schnäpse und ein Bier später) an der Seite des Alm-Öhis wieder, um den Zug anzuführen, während mein Hirte noch auf der Suche nach drei vermissten Ladies war. Die Kranzkuh bewegte sich im Schneckentempo fort, weshalb sie bald vom Rest der Truppe überrannt wurde, und Unterfertigte sich unauffällig zurückfallen ließ.
So kam es, dass Hirte, Sennerin und Kranzkuh, die eigentliche Attraktion, als Letzte gemütlich auf dem Festplatz eintrudelten, zehn Schnäpse und unzählige Fotoshootings mit staunenden Touristen später. Außer der drohenden Leberzirrhose gab es auch geringere Sachschäden, bedingt durch brennende Zigaretten und kackende Kühe in Dirndl-Nähe.
(Nicht meine Welt? Vielleicht, aber es war ein herrlicher Tag.)
